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STEINFURT

Fragen zum Mammographie-Screening-Programm

Hier finden Sie wichtige Informationen zum Mammographie-Screening-Programm auf einen Blick. Es ist unser Anliegen, dass Sie gut informiert über Ihre Teilnahme am Programm entscheiden können.

Was ist das Mammographie-Screening-Programm?

Das Mammographie-Screening ist ein Programm zur Früherkennung von Brustkrebs für symptomfreie Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, die sich zur Brustkrebsfrüherkennung eignet, weil sie schon sehr kleine, nicht tastbare Tumoren in einem frühen Stadium sichtbar machen kann. Das Ziel des Programmes ist, Brustkrebs so früh zu entdecken, dass der Tumor noch klein ist und die Lymphknoten noch nicht befallen sind. So haben Frauen die Chance auf eine günstige Prognose, eine schonendere Behandlung und letztlich auf eine Heilung der Erkrankung.

Das Mammographie-Screening-Programm garantiert dabei eine hohe Qualität der Untersuchung:

  • Die Mammographie wird von speziell geschulten Fachkräften an streng kontrollierten digitalen Geräten durchgeführt.
  • Für die Untersuchung wurden so genannte Screening-Einheiten eingerichtet. Das sind Zentren, die auf die Brustkrebs-Früherkennung spezialisiert sind. Die Ärztinnen und Ärzte sowie das Fachpersonal müssen besondere fachliche Qualifikationen vorweisen. In regelmäßigen Abständen wird überprüft, ob die Kriterien für die Zulassung zum Mammographie-Screening weiterhin erfüllt werden. Wenn die strengen Kontrollen (Rezertifizierungsverfahren) bestanden werden wird die Genehmigung verlängert.
  • Jedes Mammographie-Bild – i.d.R. 2 Aufnahmen jeder Brust – wird von mindestens zwei speziell geschulten Fachärztinnen oder Fachärzten unabhängig voneinander begutachtet. Die Ärzte müssen als Nachweis ihrer Qualifizierung pro Jahr mindestens 5000 Mammographie-Aufnahmen auswerten und regelmäßig in Prüfungen ihre fachliche Fähigkeit unter Beweis stellen.

Im Falle eines Verdachtes auf Brustkrebs werden die weiteren nötigen Untersuchungen innerhalb des Früherkennungs-Programms durchgeführt. Die Ergebnisse und das weitere Vorgehen werden von den beteiligten Ärztinnen und Ärzten gemeinsam besprochen.

 

Für wen ist das Mammographie-Screening-Programm?

Das Programm zur Früherkennung von Brustkrebs richtet sich bundesweit an über zehn Millionen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Es wird von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) getragen.

Das Mammographie-Programm ist ein zusätzliches Angebot zu der jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt.

Die Teilnahme am Mammographie-Screening ist freiwillig und für gesetzlich krankenversicherte Frauen kostenfrei. Auch privat krankenversicherte Frauen haben Anspruch. Inwieweit Ihre private Krankenversicherung die Kosten der Untersuchung im Mammographie-Screening übernimmt, sollten Sie vor der Untersuchung mit Ihrer Versicherung klären.

 

Was bedeutet das Wort „Screening“?

Screening bedeutet, dass allen Menschen einer Altersgruppe eine bestimmte Untersuchung angeboten wird. Durch die Untersuchung sollen die Menschen gefunden werden, die eine Krankheit wie zum Beispiel Brustkrebs bereits in sich tragen, ohne etwas davon zu spüren.

Ziel des Mammographie-Screenings ist es, durch die Mammographie Brustkrebs möglichst früh zu entdecken, um ihn besser und schonender behandeln zu können. Eine Entstehung von Brustkrebs kann dadurch nicht verhindert werden.

 

Was sind die Vorteile des Programmes?

Das Mammographie-Screening-Programm ist das erste Krebsfrüherkennungsprogramm nach einheitlichen europäischen Qualitätsstandards. Es wird von Ärztinnen und Ärzten sowie radiologischen Fachkräften in insgesamt 95 Screening-Einheiten umgesetzt.

Regelmäßige Überprüfungen der Screening-Einheiten sowie eine umfassende Erhebung und Auswertung der Untersuchungsergebnisse sollen gewährleisten, das hohe Qualitätsniveau des Programmes zu halten. Die Brustkrebs-Früherkennung kann nur bei besonders hoher Qualität des Programms erfolgreich sein.

Die Vorteile des Mammographie-Screening-Programms im Überblick:

  • Zertifizierte Screening-Einheiten: Die Untersuchungen finden in sogenannten Screening-Einheiten statt. Das sind Zentren, die auf die Mammographie spezialisiert sind und eine spezielle Zulassung dafür haben. Diese Zulassungen müssen die Zentren regelmäßig alle 30 Monate erneuern.
  • Hohe Qualität der Untersuchung: Die Mammographie wird von speziell geschulten Medizinisch-technischen radiologischen Fachkräften an streng kontrollierten, digitalen Geräten durchgeführt.
  • Doppelbefundung der Mammographie-Bilder: Jede Mammographie wird von mindestens zwei Ärztinnen oder Ärzten unabhängig voneinander begutachtet. Als Nachweis ihrer Qualifikation müssen diese mindestens 5.000 Mammographien pro Jahr beurteilen und in Prüfungen regelmäßig nachweisen, dass sie Mammographien auch richtig beurteilen.
  • Abklärung beim Verdachtsfall: Im Verdachtsfall werden weitere nötige Untersuchungen innerhalb des Früherkennungs-Programms durchgeführt. Die Ergebnisse werden mit den beteiligten Ärztinnen und Ärzten gemeinsam besprochen.
  • Transparente Programm-Ergebnisse: Das Programm wird streng kontrolliert. Die Ergebnisse aus dem Screening werden regelmäßig von der Kooperationsgemeinschaft Mammographie in „Jahresberichten“ veröffentlicht.

 

Warum wurde das Screening in Deutschland eingeführt?

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung von Frauen in Deutschland. 2002 stellte der Ausschuss für Gesundheit des Bundestages fest, dass bisher getroffene Maßnahmen in Diagnostik und Behandlung gravierende Mängel aufwiesen:

Zu diesem Zeitpunkt gab es weder kontrollierte Anforderungen an die fachliche Qualifikation der Ärztinnen und Ärzte, die Mammographien befundeten, noch wurden Ergebnisse der Untersuchungen dokumentiert und systematisch ausgewertet.

Besonders problematisch erschien, dass es zu „vielen nicht notwendigen Operationen“ kam. Es fehlte an verbindlichen Vorgaben für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten und an klaren Kontrollmechanismen für die Durchführung der Diagnostik.

Vor diesem Hintergrund fasste der Bundestag 2002 den parteiübergreifenden Beschluss, das flächendeckende Mammographie-Screening-Programm einzuführen. Die Brustkrebsfrüherkennung wird durch optimale Geräteversorgung, die Zertifizierung von qualifiziertem Personal und einer institutionalisierten Doppelbefundung durch zwei unabhängige ExpertInnen deutlich verbessert.

Ein bundesweites Einladungssystem soll gewährleisten, dass das Angebot flächendeckend wahrgenommen wird. Insbesondere sei so ein Rückgang der vielen nicht notwendigen operativen Eingriffe, die auf falsch-positive Befunde zurückgingen, zu erwarten – so in der Beschlussempfehlung des Gesundheitsausschusses.

 

Was ist Brustkrebs?

Wenn es zu einer unkontrollierten Teilung einer Zelle des Brustgewebes kommt kann Krebs heranwachsen, in gesundes Gewebe eindringen und sogenannte Metastasen bilden.

Brustkrebs ist sehr vielfältig: Manche Brustkrebstypen entwickeln sich langsam und neigen kaum zur Metastasenbildung, während andere dagegen sehr aggressiv sind.

Jährlich erkranken in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (2013) rund 70.000 Frauen an Brustkrebs. In etwa jede 11. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken steigt mit dem Alter. Rund 17.500 Frauen sterben jährlich an Brustkrebs.

Ein Typ des Brustkrebses ist das so genannte duktale Carcinoma in situ (DCIS), das mit der Mammographie besonders gut entdeckt wird. Bisherige Untersuchungen gehen davon aus, dass sich aus dem DCIS, einer Krebsvorstufe, in 30 bis 50 Prozent der Fälle ein gefährlicher Tumor entwickelt. Deshalb wird nach aktuellem Behandlungsstandard der „S3-Leitlinie für Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ auch bei Krebsvorstufen die entsprechende Entfernung empfohlen.

 

Welche Risikofaktoren gibt es?

Mit dem Alter steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn Ihre Mutter, Tochter oder Schwester von Brustkrebs betroffen ist, verdoppelt sich Ihr Risiko, bei zwei betroffenen Verwandten vervierfacht es sich.

Einfluss auf das Brustkrebsrisiko haben jedoch noch andere Faktoren, wenn auch nicht in vergleichbarem Maße wie das „familiäre Risiko“: Ungünstig können sich starker Alkoholkonsum, längerfristige Einnahme von Medikamenten zur Hormontherapie in den Wechseljahren sowie Übergewicht nach den Wechseljahren auswirken.

Regelmäßige Bewegung und Sport hingegen vermindern das Risiko. Keine Rolle für das Brustkrebsrisiko spielen psychische Faktoren wie die innere Einstellung, Lebensfreude oder Stress.

 

Mammographie im Vergleich zu anderen Methoden:

Um Brustkrebs zu erkennen setzen Ärztinnen und Ärzte verschiedene Untersuchungsmethoden ein. Dabei muss neben dem Alter der Frau auch berücksichtigt werden, ob es sich um eine reine Früherkennungsuntersuchung einer gesunden Frau handelt oder ob eine Frau mit Beschwerden einen Arzt aufsucht.

Qualitätsgesicherte Mammographie-Screenings im Abstand von zwei Jahren sind bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zur Früherkennung des Mammakarzinoms geeignet. Die Mammographie ist dabei zurzeit die einzige allgemein als wirksam anerkannte Methode für die Erkennung von Brustkrebsvorstufen oder frühen Tumorstadien.

Mammographie: Bei der Mammographie wird die Brust geröntgt. Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen, die beim Durchdringen des Gewebes unterschiedlich abgeschwächt werden. Die Mammographie wird nicht nur im Screening bei symptomfreien Frauen eingesetzt, sondern auch in der Abklärung verdächtiger Befunde.

Ultraschall: Bei der Ultraschalluntersuchung werden mit einem Schallkopf Schallwellen ins Gewebe gesendet. Je nach Gewebetyp wird eine bestimmte Menge des Schalls vom Gewebe reflektiert. Die verschiedenen Grauwerte erzeugen ein Bild, auf dem die unterschiedlichen Strukturen der Brust erkennbar sind. Der Ultraschall kommt folglich ohne Röntgenstrahlen aus, hat jedoch Grenzen. Die typischen Verkalkungen bei Krebsvorstufen und sehr kleine Tumoren sind mit dieser Untersuchungsmethode kaum zu erkennen. Deshalb ist der Ultraschall als alleinige Maßnahme zur Brustkrebs-Früherkennung nicht geeignet – er wird jedoch in der Abklärung ergänzend zur Mammographie eingesetzt.

Magnetresonanztomographie: Bei der Magnetresonanztomographie (MRT) wird der Körper einem künstlich erzeugten Magnetfeld ausgesetzt. Der unterschiedliche Gehalt an Wasserstoffatomen der einzelnen Gewebearten bildet den Kontrast, durch den die Organstruktur sichtbar wird. Die MRT ist eine sehr empfindliche Methode, mit der kleine Tumoren gefunden werden. Das Problem ist, dass es zu falsch positiven Befunden kommen kann, da auch gutartige Veränderungen Kontrastmittel aufnehmen können und somit in den Bildern aufleuchten.

Selbstabtasten: Durch Selbstabtasten gefundene „Knoten“ sind häufig gutartig. Ist der ertastete Tumor hingegen bösartig, hat er oft schon „gestreut“. Studien haben gezeigt, dass das Selbstabtasten keine Brustkrebstodesfälle verhindert und unnötig außerdem zu mehr vermeintlich auffälligen Befunden führt. Das Selbstabtasten kann daher nicht als Früherkennungsmaßnahme eingestuft werden.

 

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